Die 3 Risiken Amazons: Warum Amazon FBA (langfristig) nicht funktioniert

Schachmatt durch Amazon

Vorwort: Es geht in diesem Artikel darum, dass nur das Nutzen von Amazon als Vertriebsweg äußerst kritisch ist. Neben Amazon sollte und muss ein Unternehmen auch gut aufgestellt sein. Natürlich lässt sich Amazon nur noch schwer komplett umschiffen.

Inhaltsverzeichnis

Autor | René van Loock

Digital-Marketing-Experte mit dem Fokus auf Analytics, GDPR (DSGVO) Compliance und Marketing Automation.

1. Verlust der Customer Journey an Amazon

Verkauft ein Händler/ Hersteller über den Amazon-Marketplace verliert er sämtliche Customer-Touchpoints an Amazon. Er hat keine Kundenbindungsmöglichkeiten. 

Eine Marke aufzubauen und langfristig von treuen Kunden zu profitieren ist somit nicht möglich. 

Daher bleibt nur der tägliche Preiskampf und der hohe Wettbewerb auf Amazon. Das ein Händler/ Hersteller/ FBA – Händler damit durchaus erfolgreich sein kann ist kein Widerspruch. 

Klar gibt es Hersteller oder Händler die sich auch über einen längeren Zeitraum erfolgreich etablieren können, diese Praxisbeispiele sind jedoch zunehmend rar.

2. Amazon [Selbst]

Ja das zweite große Risiko ist Amazon selbst. Es ist nicht unüblich, dass Amazon…

  • Geld einfriert
  • Selleraccounts sperrt
  • Produkte anderer Händler bevorzugt
 

Viele Händler berichten von diesen Problemen. Das Risiko ist zwar verhältnismäßig klein, jedoch schwebt die Angst stetig mit und der Schock ist groß, wenn eines Tages das Konto nicht funktioniert. Amazon ist hier rechtlich abgesichert und darf das!

3. Amazon tritt selbst in den Wettbewerb

Zu oft wird auch dieser Punkt unterschätzt!

Frei nach dem Motto: „Amazon ist so groß, die werden sich schon nicht für meine Produkte interessieren“. 

Das stimmt aber nicht. 

Amazon sucht ständig nach margen-trächtigen Produkten. Findet Amazon ein gutes Produkt zum Beispiel von einem Händler wird meist versucht es direkt vom Hersteller zu erwerben und selber zu verkaufen. 

Was das für Auswirkungen auf das eigene Ranking in der Suche hätte ist eindeutig. Geschweige denn, dass der Händler sich in einem ruinösen Preiskampf mit Amazon befindet. Kann der Hersteller nicht überzeugt werden direkt an Amazon zu liefern versucht Amazon Produkte selber herzustellen. Unter Kategorie „Basics“ lassen sich Amazon Produkte finden, darunter sind zum Beispiel Laptoptaschen und Töpfe.

Wer dennoch mit wenig Aufwand Online verkaufen möchte kommt um Amazon und Ebay nicht drumherum. Dabei stellt sich die Frage ob Ebay nicht die bessere Alternative ist.

Der nicht allzu baldige Marktgang von Alibaba mit lagern in Osteuropa wird dem einfachen FBA Händler in kurzer Zeit stark zusetzen, da dann billige Chinaprodukte ohne lange Wartezeit direkt in Europa gekauft werden können.

Wie man als Amazon FBA – Händler trotzdem Erfolg hat?

Mann zeigt auf dich. Erfolgreich
  • Gute Kontakte zum Hersteller
  • Hohe Margen
  • Selber die Produkte herstellen
  • Komplizierte Nischenprodukte anbieten
  • Skaleneffekte
  • ….
 

Ohne eine Expertise in seinem Produktumfeld oder Vitamin B geht es nicht. Ohne ein Startkapital von mehereren 10.000 € geht es selbst bei niedrigpreisigen Produkten nicht. Auch eine China Reise und eine persönliche Absprache mit dem Hersteller vor Ort kann dir einen Wettbewerbsvorteil bringen. Auch das kostet aber…

Wer das mitbringt, bereit ist voll ins Risiko zu gehen der kann skalieren und über Amazon viel Geld verdienen. Die langfristigen Risiken schwingen dabei aber immer mit.

Fazit

Es reicht in den 2020er´n nicht mehr aus Produkte aus China zu importieren und auf Amazon zu verkaufen!

Das ist kein funktionierendes Business!
Die Leute die im Internet mit dieser Masche werben verdienen Ihr Geld mit dieser Masche und nicht mit Amazon FBA.

Du musst solche Angebote immer nüchtern betrachten. Wenn du für wenige tausende Euro Produkte aus China orderst und diese über Amazon FBA verkaufen möchtest. Was hindert andere daran das gleiche zu machen? Die Einstiegshürde ist sehr gering, Deswegen machen es ja so viele und deswegen wird´s für alle schwieriger. Wenn du aber selber nach China fliegst, ein Produkt selber herstellen lässt oder einfach nicht nur wenige Tausend-Euros, sondern gleich hohe 5- oder 6-stellige Beträge investierst – was passiert? Du erhöhst die Einstiegshürde für Konkurrenten & festigst damit dein eigenes Business.